gruppenbild vor tomatenhausDraußen arbeiten, von Natur umgeben sein und mit lebendigen Dingen umgehen. Das ist auch für viele junge Menschen, die keine Regelschule besuchen, attraktiv. 8 Schülerinnen und Schüler der Erich-Kästner-Schule wollten es daher genauer wissen und besuchten den Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg, genauer den Sitz der Abteilung Grünflächenunterhaltung in der Ockershäuser Allee.

Abteilungsleiter Günter Krebs stellte kurz die größte Abteilung des DBM vor, die mit etwa 100 Beschäftigten für die Pflege der städtischen Grünanlagen, Spiel- und Sportplätze, Friedhöfe und Bäume zuständig ist. Der zertifizierte Ausbildungsbetrieb bildet seinen Nachwuchs selber aus und bietet die Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau, Blumen- und Zierpflanzenbaus sowie Friedhofsgärtnerei an. Danach stellten Auszubildende ihre Werkzeuge und die betriebseigene Lehrbaustelle vor.

Von Höhenangst keine Spur. Ein Schüler der Erich-Kästner-Schule genießt Aussicht und gute Luft in 20 Metern Höhe. © DBM, Sonja StenderBesonderes Highlight war der Hubsteiger. Wer sich traute, konnte mit in den Korb steigen und aus 20 Metern Höhe die schöne Aussicht genießen. Für anschließende Entspannung sorgten die frisch ausgelernten Gesellinnen, die von ihrem Alltag in den Gewächshäusern zwischen Blumen und Tomaten oder auf dem parkähnlichen Hauptfriedhof erzählten. Dabei kamen viele Seiten der Ausbildungsberufe zur Sprache. Es ist schön, eine Pflanze von ihrem Samenkorn bis zum Verkauf zu „begleiten“, reifes Gemüse zu ernten oder eine Parkanlage zu verschönern. Aber man darf dabei nicht vergessen, dass Gräber im Herbst auch bei nasskalter Witterung bepflanzt werden müssen und Beete gerade in sehr heißen Wetterperioden ausreichen mit Wasser zu versorgen sind.

Die Schülerinnen und Schüler folgten interessiert den "Berichten aus dem Alltag" der Gärtnerinnen und bekamen anschließend antworten auf ihre eigenen Fragen. © DBM, Sonja Stender

Doch das schreckte die jungen Besucher*innen nicht ab. Zwei waren direkt an einem Praktikum interessiert. „Mir gefällt der Beruf immer besser“, war das Fazit eines interessierten Schülers, der sich eine Ausbildung zum Helfer im Garten- und Landschaftsbau vorstellen könnte. Bis es jedoch soweit ist, bekamen erst einmal alle Besucher*innen ein bepflanztes Gefäß als kleines Andenken - und natürlich zum Üben.

In der Abteilung Grünflächenunterhaltung des DBM lernen und arbeiten Menschen verschiedener Nationalitäten mit ohne Handicap Hand in Hand zusammen. Abteilungsleiter Günter Krebs charakterisiert seine Belegschaft so: „Bei uns zählt, ob jemand reinpasst und ob er bereit ist, mit anzupacken. Alles andere findet sich.“ Und mit anpacken ist wichtig, denn Brautsträuße und Trauerkränze, Spielgeräte, Sportplatzrasen, Grünanlagen und Bäume wollen gemacht, repariert, gemäht und gepflegt werden.